Ein köstliches Zitat aus dem Buch von Twelbeck „Das Ehepaar Fridrich Rinne"
„Der Eilser Wirt besorgte mir einen Esel, mit dem ich zur Luhdener Klippe hinaufreiten sollte. Trotz mangelnder Reitkenntnisse ging alles über Erwarten gut. Hier sitze ich nun auf der stolzen Klippe und habe die herrlichste Landschaft vor mir. Der Esel grast neben mir und verschmäht ein Stück Butterbrot nicht, das ich ihm reiche. Wir wollten noch auf die Schaumburg und Paschenburg. Wir passierten bald die hessische Grenze und wurden hier von einem groben Zollaufseher angehalten. Er erklärte unsere Glassachen, gekauft in Minden, für steuerbar, er zwang uns, den fünffachen Zoll zu bezahlen. Diese unangenehme Geschichte hielt uns eine Stunde auf. So kamen wir sehr spät zur Schaumburg. Mein Esel, den man mir vorausgeschickt hatte, trug mich dann nach oben! Dann musste ich von meinem Esel und meinem kleinen freundlichen Führer Abschied nehmen. Dann gingen wir in den Kurgarten und tranken einige Gläser Stahl- und Schwefelbrunnen. Dieser riecht und schmeckt unbeschreiblich schlecht, doch tranken einige Kinder mit großem Appetit mehrere Gläser davon!"
Ein wenig Historie in Zahlen
Promenade im Kurgarten
Als Lindenallee um 1800 angelegt, gehörte die Promenade zu den allerersten Anlagen im Kurpark.
Hotel Bruns von 1815
Der fürstliche Brunnenkommissar Bruns errichtete neben dem Kurpark schon im Jahre 1815 eine Gastwirtschaft mit Logierhaus. Bruns konnte das Haus im Laufe der Zeit zu einem beliebten Hotel entwickeln. In den Jahre 1849 bis 1851 weilte insgesamt ein knappes Jahr lang Franz Liszt mit seiner Lebensgefährtin, der Fürstin zu Sayn-Wittgenstein in diesem Haus. Im Saal des Hotels konzertierte er auch.
Steingarten mit Säulenpergola von 1850
In dem 1918 angelegten Steingarten stellte man die kostbaren Sandsteinsäulen des abgerissenen Kursalons auf.
Kurhotel und Restaurant von 1881
Das frühere Restaurationsgebäude war abgebrannt und provisorisch für lange Zeit in Form einer Baracke ersetzt. Das Haus enthielt einen großen und einen kleinen Speisesaal und wurde durch eine große Terrasse mit dem Kurhaus verbunden.
Neue Trinkhalle von 1896
Hier handelt es sich um eine Brunnenstube, die um 1895 erbaut wurde.
Neues Schlammbadehaus von 1905
Die rasante Zunahme von Kurgästen verlangte immer wieder eine Vergrößerung der Badekapazitäten. Erbaut wurde nun das vierte Badehaus, das zum 100jährigen Bestehen des Bades erbaut wurde.
Trinktempelchen von 1906
Das Trinktempelchen diente früher (ab 1906) den Trinkkuren mit Schwefelwasser. Auf das Trinken von Schwefelwasser wurde lange Zeit sehr großen Wert gelegt. Bis zu 12 Gläser wurden täglich getrunken, alle 10 bis 15 Minuten ein Glas! Mit dem Glas in der Hand spazierten die Kurgäste die Promenade entlang.
Kurmittelhaus von 1917/18
Das 1918 eingeweihte Kurmittelhaus. konnte sich damals mit den großen, bekannten deutschen Bädern messen. Es gehörte zu den modernsten Kureinrichtungen Deutschlands.
Musikpavilion mit Georg-Wilhelm-Haus
Im Zuge der Neuanlage des Bades schuf man den heutigen Konzertgarten mit der Orchestermuschel um 1918 herum.
Kapellen im Musikpavilion
Die Fürstliche Kurkapelle musiziert hier unter anderem um etwa 1920.
Freibad von 1918
Bei der Neugestaltung des Bades im Jahr 1918 wurde neben dem neuen Kurmittelhaus und dem Maschinenhaus auch ein Freibad eröffnet.
Julianenquelle von 1926